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Mond und die Bombe
Mond und die Bombe

Kapitel 1

Kräftige Windböen peitschten durch die Baumkrone der alten Linde auf der dunklen Rückseite des Doms. Es war Mitte Mai in Köln, und auch, wenn die Blätter des einsamen Baums noch klein und zart und der Tote unter dem Geäst gut sichtbar war, so beachtete ihn anfangs niemand. Zu schnell bewegten sich die Passanten in der morgendlichen Hektik Richtung Museum Ludwig und Philharmonie und in entgegenkommender Richtung zur Domplatte und zum Hauptbahnhof. Immer wieder schwang der schwere Körper hin und her. Ganz in Schwarz gekleidet, das aufgedunsene Gesicht blau angelaufen, die Stirn von grauen Strähnen bedeckt, baumelte der Körper erstarrt mit angelegten Armen und gestreckten Füßen weiter im kühlen Wind, bis, ja bis ein Obdachloser, der in einer Ecke am Mäuerchen die Nacht verbracht hatte, sich erhob, ängstlich schaute, erschrocken die Hände vors Gesicht schlug und schrie:

„Leute, da hängt jemand!“

Eine junge rothaarige Frau, die mit einem Geigenkasten an ihm vorbeieilte, blieb abrupt stehen, drehte sich um, schaute auf den Obdachlosen und folgte mit ihrem Blick seinem ausgestreckten Arm. Was sie sah, raubte auch ihr den Atem. Der Mann da oben bot einen abscheulichen Anblick. Blut hatte sich aus den aufgerissenen Augen ihren Weg über die Nase zum Mund gebahnt, sich an der heraushängenden Zunge gesammelt und war dann über das Kinn und den Hals in den römischen Stehkragen geflossen, der nun nicht mehr weiß, sondern dunkelrot und verkrustet war. Auch aus den Ärmeln des Hemdes und aus den Hosenbeinen sickerte Blut und machte bei jedem Tropfen, der im Sekundentakt auf eine kleine messingfarbene Grabplatte am Boden fiel, ein klopfendes Geräusch, das die Geigenspielerin mit ihrem exzellenten Gehör zwischen den leichten Regenschauern als einen seltsamen, aber exakten Takt vernahm, der wie ein Metronom klang. Klack-Klack-Klack, hörte sie immer noch in ihrem Kopf, als sie eine dunkle Männerstimme jäh aus ihren Gedanken riss.

„Und was haben Sie dann gemacht?“

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Lesezeit: 9 min
Mond und die Bombe

Kapitel 2

Das Whiskyglas glitt ihm aus der Hand, rutschte ins Wasser und bahnte sich schlingernd und trudelnd den Weg zum blau schimmernden Grund. Ein kleiner Rest Jameson wurde zu einer dünnen goldbraunen Wolke, die im Schatten der Luftmatratze verschwand.

Mond bekam von alldem nichts mit. Er schnarchte unter seinem magentafarbenen Sombrero, sein Kopf war zur Seite genickt, Hände und Füße baumelten über der silbernen Luftmatratze im Wasser. Sonnenstrahlen ließen die kleinen Wellen um ihn herum glitzern und Monds Speckbauch glänzen, der sich über seine schwarze Louis-Vuitton-Badehose wölbte.

Irgendein Kirchturm im Kölner Süden läutete, es war zwölf Uhr mittags, und die halbe Stadt war auf den Beinen. Aber für Mond spielte Zeit keine Rolle mehr. Er hatte jetzt genug, ja mehr als genug. Er konnte seinen Rausch ausschlafen, solange er wollte.

Letzte Nacht war er in einer VIP-Loge der Telekom Baskets Bonn abgestürzt. Das Spiel war ein irres Spektakel, die Jungs hatten einen sensationellen Sieg mit 100 zu irgendwas eingefahren, und der Hexenkessel Telekom Dome stand Kopf.

Die Party war der Abschluss eines feuchtfröhlichen Abends, der schon um 17 Uhr mit dem Empfang eines Wohltätigkeitsclubs im Excelsior Hotel Ernst begonnen hatte. Er ließ sich mit Lachshäppchen und Champagner verköstigen, während ein Finanzminister als Gastredner wieder Schönwetter machte. Und er war auch dabei, als sich danach der harte Kern dieser wohltätigen Rotarier aus Bauunternehmern, Managern, Professoren und Sportärzten in ein Sterne-Restaurant am Hansaring verlagerte. Bis schließlich ein Vorstandschef, der noch als Absacker zwei Flaschen feinsten trockenen spanischen Weißwein spendierte, auf seine goldene Rolex deutete, die 19.19 Uhr zeigte, und grinsend ein Bündel VIP-Bändchen aus der Brusttasche seines Jacketts zog und der Kellner zwei Großraumtaxis nach Bonn bestellte.

Irgendwann, es war schon weit nach Mitternacht, setzte eine schicke Hostess dann den taumelnden Herren zum Abschied diese magentafarbenen Sombreros auf den Kopf und entließ sie in die Nacht.

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Lesezeit: 13 min
Mond und die Bombe

Kapitel 3

29.Juli 1990

 Ich erinnere mich noch, wie ich an jenem Tag im Wasser mein Gesicht verschwommen sah und dachte, das sei ein Sinnbild meiner Gefühle. Ich fühlte mich schwankend, rastlos, ruhelos. Wie konnte das alles sein? Wie konnte ich meinen Dienst in einem Heiligtum tun, in der Kathedrale des Christentums, der größten Herzkammer für Nächstenliebe und Barmherzigkeit – wenn draußen vor der Tür so viel Elend herrschte?

Ich erinnere mich, wie ich meine Hand langsam durch das Wasser gleiten ließ und das samtweiche Nass zwischen meine Finger strömte. Wie ich in meine Augen schaute, in deren grünen Pupillen sich das goldene Licht der Kerzen spiegelte. Ich erinnere mich noch, wie sich mein Mund bewegte und unablässig Worte hervorsprudelten: Corpus Christi, salva me. Corpus Christi, salva me! Als mein Kollege Alexander mich den Worten „John, es ist Zeit!“ zum Dienst rief und wir mit unserem schweren Gewand und der Holzkiste hinaus in die Hitze und in die Menschenmassen mussten, füllte ich damals wieder schnell und heimlich meinen Flachmann mit eben jenem Weihwasser, das ich mir später wie so oft gerne zur Erfrischung über Stirn und Schläfen rieb, und dann machte ich mich auf den Weg durch den Dom.

Der Dom. Wie bin ich überhaupt in den Dom gekommen? Diese Frage stellte ich mir immer wieder. Auch wenn ich nie die Gelegenheit hatte, Theologie zu studieren, fühlte ich doch von ganzem Herzen eine große Verbundenheit zum Christentum und wollte immer für die Kirche tätig sein. Ich war überglücklich, als ich nach unzähligen Aushilfsjobs im Frühjahr 1990 eine Arbeit als Domschweizer fand.

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Lesezeit: 5 min
Mond und die Bombe

Kapitel 4

Das Grollen war schon von weitem zu hören und hallte durch die backsteinernen Abelbauten über der Nordtribüne des Rheinenergie-Stadions. Mond fuhr mit seinem lärmenden Porsche an den Vorwiesen vorbei auf den Gym zu. Am Rückspiegel baumelten zwei kleine weiße Boxhandschuhe des „S.C. Colonia 06“ und eine schwarze VIP-Karte, die per Funksignal automatisch die blinkenden pfahlförmigen Absperrungen herunterfahren ließ und so den Weg frei machte, damit er seinen Sportwagen direkt vor der Stahltür des NRW-Landesleistungszentrums Boxen abstellen konnte. Er schnappte sich seine Louis-Vuitton-Tasche mit den Sportklamotten, schwang sich aus dem Auto und betrat die Sporthalle. Endlich hörte er wieder die Geräuschkulisse, die er seit Ewigkeiten so vermisst hatte.

Das Trommelfeuer der Boxhandschuhe, die reihenweise Sandsäcke bearbeiteten. Die anfeuernden Schreie der Trainer. Das Rumpeln, wenn die Boxer über den federnden Ringboden stampften und gegen ihre Schatten kämpften. Das Knallen der Springseile, die über den mit Schweißtropfen übersäten Linoleumboden zischten. Mond liebte dieses Spektakel. Immer wieder aufs Neue.

Als der Gong ertönte, der die Trainingsmaschinerie alle drei Minuten kurz auf Leerlauf stellte, ging Mond zwischen den schwer atmenden Boxern durch die Halle am Ring vorbei und wollte gerade die Tür zum Keller mit den Umkleideräumen öffnen, als ihn jemand an der Schulter packte.

„Wo willst du denn hin, Sportsfreund?“

Mond drehte sich um und blickte auf einen klobigen, roten Boxhandschuh, der auf seine Brust drückte.

„Kennst Du mich nicht? Ich bin Peter Mond. Der Freund von Hans.“

„Peter? Mond? Sagt mir nichts“, sagte der junge Typ, der vor ihm in Boxerhose und schwarzem „Paffen“-T-Shirt stand.

 „Ich habe früher viel geboxt und wollte mal wieder ein paar Fäuste schwingen. Ich bin seit Jahren hier Mitglied…“

„Aha“, hört er nur diese tiefe Stimme verächtlich sagen. „Aber eher passives Mitglied, oder?“

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Lesezeit: 9 min

TEIL 2: MOND UND DAS AQUA CHRISTI

Jetzt erhältlich auf Amazon: 'Mond und das Aqua Christi' – Die spannende Fortsetzung des Köln-Krimis, die Sie bis zur letzten Seite mitreißen wird!

TEIL 1: MOND UND DIE BOMBE

Jetzt als Top-Seller auf Amazon: 'Mond und die Bombe' – Der packende Köln-Krimi, der Sie bis zur letzten Seite fesseln wird!

Buch-Kritik vom Sonntag 07.April 2024 im EXPRESS

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