Das Whiskyglas glitt ihm aus der Hand, rutschte ins Wasser und bahnte sich schlingernd und trudelnd den Weg zum blau schimmernden Grund. Ein kleiner Rest Jameson wurde zu einer dünnen goldbraunen Wolke, die im Schatten der Luftmatratze verschwand.

Mond bekam von alldem nichts mit. Er schnarchte unter seinem magentafarbenen Sombrero, sein Kopf war zur Seite genickt, Hände und Füße baumelten über der silbernen Luftmatratze im Wasser. Sonnenstrahlen ließen die kleinen Wellen um ihn herum glitzern und Monds Speckbauch glänzen, der sich über seine schwarze Louis-Vuitton-Badehose wölbte.

Irgendein Kirchturm im Kölner Süden läutete, es war zwölf Uhr mittags, und die halbe Stadt war auf den Beinen. Aber für Mond spielte Zeit keine Rolle mehr. Er hatte jetzt genug, ja mehr als genug. Er konnte seinen Rausch ausschlafen, solange er wollte.

Letzte Nacht war er in einer VIP-Loge der Telekom Baskets Bonn abgestürzt. Das Spiel war ein irres Spektakel, die Jungs hatten einen sensationellen Sieg mit 100 zu irgendwas eingefahren, und der Hexenkessel Telekom Dome stand Kopf.

Die Party war der Abschluss eines feuchtfröhlichen Abends, der schon um 17 Uhr mit dem Empfang eines Wohltätigkeitsclubs im Excelsior Hotel Ernst begonnen hatte. Er ließ sich mit Lachshäppchen und Champagner verköstigen, während ein Finanzminister als Gastredner wieder Schönwetter machte. Und er war auch dabei, als sich danach der harte Kern dieser wohltätigen Rotarier aus Bauunternehmern, Managern, Professoren und Sportärzten in ein Sterne-Restaurant am Hansaring verlagerte. Bis schließlich ein Vorstandschef, der noch als Absacker zwei Flaschen feinsten trockenen spanischen Weißwein spendierte, auf seine goldene Rolex deutete, die 19.19 Uhr zeigte, und grinsend ein Bündel VIP-Bändchen aus der Brusttasche seines Jacketts zog und der Kellner zwei Großraumtaxis nach Bonn bestellte.

Irgendwann, es war schon weit nach Mitternacht, setzte eine schicke Hostess dann den taumelnden Herren zum Abschied diese magentafarbenen Sombreros auf den Kopf und entließ sie in die Nacht.

Mond wusste nicht mehr, wie er nach Hause gekommen war. Er hatte sich irgendwann im Morgengrauen auf dem rund 75 Meter langen Weg von der herrschaftlichen Eingangstür seiner Villa durch das Haus hindurch bis zur Terrasse aus seinem verschwitzten und von Champagnerspritzern übersäten Maßanzug geschält, war nackt zum Pool gelaufen, hineingefallen und hatte sich nach der Erfrischung in eine zwei mal zwei Meter große Kaschmirdecke eingemummelt, um auf einer Liege unter freiem Himmel einzuschlafen.

Juana, die neue portugiesische Haushälterin, hatte ihm gegen neun Uhr sein Katerfrühstück gebracht – Krabbensalat, geröstetes Baguette und ein großes Glas eiskalten Champagner. Gestärkt und aufgekratzt hatte er sich dann die Badehose angezogen, die in einer Kommode am Pool bereit lag, und im Wohnzimmer den achtlos weggeworfenen Sombrero entdeckt, der von einer kleinen goldenen Wandlampe baumelte, die über der Urkunde seines Pulitzerpreises hing. Er hatte den seltsamen Hut aufgesetzt, sich an seinem klotzigen Schreibtisch, der alt und englisch, aber noch unbenutzt aussah, ein Glas seines Lieblingswhiskeys eingeschenkt und war dann gekonnt und ohne nass zu werden auf die Luftmatratze im Pool gehüpft.

Zwei, drei Stündchen später glitt Mond nun regungslos und schnarchend, nur vom auffrischenden Wind bewegt,  von Beckenrand zu Beckenrand. Entspannt lag er da und genoss das Nichtstun. Hinter ihm erhob sich ein schlossähnliches, weißes Anwesen mit Spitzdächern und Rundbauten und schmalen Fensterfronten und Balkonen.

Das etwa 100 Jahre alte, aber nach neuestem Standard und mit einer Wärmepumpe ausgestattete Haus war auf den ersten Blick eines der schönsten Prachtbauten in dem Kölner Villenviertel. Und dabei sah man von vorne, wenn man den Blick von der schmalen Privatstraße, auf der im Halbstundentakt die weißen Kleinwagen eines Sicherheitsdienstes vorbeirollten, über die Mauer schweifen ließ, nur einen kleinen Teil des 23 Zimmer-Anwesens.

Die Rückseite des weit über tausend Quadratmeter großen Grundstücks war von einer vier Meter hohen, blickdichten Kirschlorbeer-Hecke umgeben. Hinter dem Pool befand sich ein Fußballfeld. Im Abstand von etwa 20 Metern standen zwei Tore, in der Mitte lag ein von Franz Beckenbauer signierter Fußball.

In der einen Ecke des großzügig angelegten Gartens bot ein edler Holzpavillon mit einem nagelneuen Gasgrill einen respektablen Anblick. In der anderen Ecke erhob sich unter einem Ahornbaum ein wuchtiges Trampolin, das von alten Blättern bedeckt und dessen Sprungfläche von kleinen Pfotenabdrücken übersät war.

Zwei Katzen, sie hießen Jupiter und Mars, streunten an der Vorderseite der Villa herum und liefen über einem kreisrunden Platz vorbei an einem roten Damenrad. Sie blieben vor einer breiten Garage stehen, die hinter einem stählernen Rolltor Platz für drei Autos bot. Dann sprangen sie auf die Motorhaube eines silbernen Porsches, der im Schatten geparkt war und startklar Richtung Tor zeigte.

VILLA MOND stand in bunten Lettern auf einem Schild an der Privatstraße. Melody, seine Tochter, die zu einer verwöhnten, etwas zickigen Teenagertochter gereift war und die in einem Schweizer Internat weilte, hatte es entworfen, als Familie Mond  damals von Rheinshof in den Hahnwald gezogen war.

Beide Veedel waren eigentlich nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt und doch trennten sie seit mehr als 50 Jahren Welten: hier die gewöhnliche Mittelschicht, da Kölns Oberschicht mit Erben, Künstlern, TV-Promis oder Fußball-Stars. Mond war auf der Sonnenseite Kölns angekommen und in einen unruhigen Traum versunken, als ihn plötzlich ein langgezogener, brummender Gong aus dem Schlaf riss. Immer wieder dröhnte dieser tiefe, etwas unheimliche Ton aus den Lautsprechern, die verdeckt im Terrassendach eingebaute waren, durch den Garten. Er schob müde seinen Sombrero hoch, paddelte mit der linken Hand im Wasser, um die Luftmatratze mit den Füßen voran in Richtung Villa zu bewegen, und schaute mit scharfem, fragendem Blick zur Terrasse.  Was war das? Wer war das? Der dicke Pitter? Warum läutet der? Hier in seinem Garten?

Hastig sprang Mond ins Wasser und rief verzweifelt nach Juana, doch sie war nirgendwo zu sehen. Mit klitschnasser Badehose eilte er vom Pool über die Terrasse durch das geräumige Wohnzimmer, vorbei am Kamin und seidenbespannten Sesseln, und hinterließ auf den elfenbeinfarbenen Bodenfliesen eine Spur aus kleinen Pfützen. Immer wieder dröhnte das tiefe Läuten der Dom-Glocke durch die Räume und bereitete ihm Kopfschmerzen. Er ging durch eine Flügeltür den mit Gemälden gesäumten Flur entlang, bog nach rechts ins Arbeitszimmer ab, lief mit nackten Füßen über einen großen turkmenischen Teppich aus alten UdSSR-Zeiten, stützte sich zwischen zwei Stühlen hastig auf den Schreibtisch und drückte einen dicken Knopf neben der Bürolampe. Schnell strich er mit der Hand über den Wochenkalender, der blütenweiß war. Keine Termine, keine geschäftlichen Verabredungen. So wie immer.

„Juana? Natja?“ rief Mond wiederholt, doch niemand antwortete. Da hämmerte es durch das Foyer. Immer wieder schlug der schwere Metallring des Türklopfers, den ein schwarzer, handballgroßer Löwenkopf im Maul hielt, gegen den Knopf. Mond eilte durch den Flur und erreichte den Monitor der Überwachungskamera, der am Türrahmen hing. Das gestochen scharfe Bild machte ihn skeptisch. Er sah nur einen großen Hut, darunter hochhackige schwarze Schuhe und einen dünnen, mit goldenen Ringen behangenen Arm, der wie wild den Türklopfer nach oben drückte und unablässig dumpfe, rhythmische Schläge durch das Haus hallen ließ.

„Es reicht, es reicht!“, schrie Mond verkatert und griff sich an die nassen Schläfen.  Während er mit der rechten Faust vorsichtshalber zum Schlag ausholte, öffnete er mit der Linken die Tür.

„Was wollen…“

„Na endlich!“, zischte die alte Dame, die in einem schwarzen Chanel-Kostüm an Mond vorbeistöckelte. Trotz ihrer Pumps war sie nur etwa 1,60 Meter groß und zog, wie Mond sofort bemerkte, eine Wolke an Kölnisch Wasser hinter sich her. Allerdings nicht 4711, sondern das originale und viel teurere Farina 1709. Dann drehte sie sich um, hob den Kopf unter dem schwarzen Hut und nahm die goldgerahmte Sonnenbrille ab. Sie blickte hoch und ließ ihre wachen Augen durch das Foyer und die geschwungene Treppe zum ersten Stock schweifen. Als sie über sich einen Kronleuchter entdeckte, neben dem in Höhe der Balustrade mehrere Gänge in weitere Zimmer des Hauses führten, nickte sie stumm. Dann ging sie wortlos ein paar Schritte über die glänzenden Fliesen zu einer antiken Kommode, auf der ein Strauß gelber Rosen in einer chinesischen Vase aufblühte.

„Nett, Mond. Richtig nett.“

„Und Sie sind…“, fragte Mond und bemerkte, dass seine nasse Badehose weiter auf den Boden tropfte.

„Sie lassen es sich ja hier richtig gut gehen. Venezianisch?“, fragte sie und zeigte auf den strahlenden Kronleuchter.

„Ja, aber…“

„Womit haben Sie das nur verdient? Wie kann sich das ein kleiner Zeitungsfritze alles nur leisten?“

„Jetzt reicht’s aber!“, sagte Mond mit Nachdruck. „Gehen Sie! Sofort!“

„Ich weiß es!“, sagte sie nun, hob abwehrend eine Hand und lächelte. „Ich weiß alles!“

„Was wissen Sie?“, fragte Mond erstaunt.

„Ihre ganze Geschichte. Diese Bombe. Diese Brüder, Karl und Anton Moor. Dieser SS-Kommandant und seine Tochter, die im Stadtarchiv gestorben ist. Ich weiß alles.“

Mond sah sie spöttisch an.

„Glückwunsch! Dann wissen Sie genauso viel wie 100 Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die meine Zeitung gekauft haben! Und wenn Sie jetzt bitte…“

„Sie haben keine Ahnung!“, schrie die Frau und zog das zusammengerollte, schon leicht vergilbte Extrablatt mit dem Titel „Mond und die Bombe“ aus ihrer Handtasche und fuchtelte damit vor Monds Nase herum.

„Sie haben keine Ahnung, was Sie da angerichtet haben!“

„Jetzt reicht’s aber wirklich!“, schrie Mond, packte den linken Arm der Frau und wollte sie durch die offene Tür hinausschieben. „Ich rufe den Sicherheitsdienst!“

Doch sie schwang einfach den Arm nach hinten und konnte sich so leicht aus der Umklammerung befreien. Als Mond sie reflexartig erneut an der rechten Schulter packen wollte, drehte sie sich auf ihren Pumps schnell nach vorn, seine Hand griff ins Leere und wurde von ihrer anderen linken Hand nach unten gedrückt. Mond stolperte vorwärts. Dann ging sie leicht in die Hocke, nahm eine Art Kampfhaltung ein und streckte die Hände nach vorn.

„Krav Maga?“, fragte Mond und ging in Boxerstellung.

„Aikido“, sagte sie lauernd.

Mond ließ langsam die Hände sinken und lächelte anerkennend.

„Wer… wer sind Sie eigentlich?“

„Moment“, sagte sie und stellte sich wieder aufrecht hin. Mit einem schnellen Handgriff öffnete sie ihre Handtasche und überreichte Mond ihre Visitenkarte.

„Beatrice Leonhard“ stand da in goldenen Lettern darauf. Mehr nicht.

„Sagt Ihnen mein Name etwas?“

Mond starrte auf die Buchstaben und schüttelte den Kopf. „Sorry, aber…“

„Ich helfe Ihnen auf die Sprünge: Sie haben uns in den Ruin getrieben! Sie sind reich und berühmt geworden, und mein Mann und ich haben kein Bein mehr auf den Boden bekommen!“

Aufgebracht lief sie auf und ab und breitete die Arme weit aus. „Wir verloren alles und versanken in Schulden, während Nacht für Nacht in den Talkshows der Mond aufging. Mond, der Star! Der Held der Bombe! Der Retter Kölns! Der Schutzpatron der gedruckten Zeitung…“

„Nun ja…“, lächelte Mond und zog die Augenbrauen hoch. „So war es ja auch…“

„Klickt’s bei Ihnen immer noch nicht? Leonhard?“

Mond dachte nach, starrte auf die Visitenkarte und drehte sie zwischen den Fingern. Als er das geschwungene goldene L sah, das sich als Wasserzeichen auf der Rückseite der Visitenkarte abzeichnete, erinnerte er sich dunkel an diesen feinen Herrn, der damals plötzlich vor seiner Haustür stand, und das ganze Chaos, als der flammende Lkw in sein Haus raste und eine Leiche ausspuckte, schön unter den Teppich oder besser unter den frisch verlegten Rollrasen gekehrt hatte.

„Louis Ferdinand Leonhard!“, sagte Mond und nickte.

„Ja, mein Mann. Mein Mann, der die ganze Siedlung bauen wollte und dafür Kredite über zig Millionen aufgenommen hat. Alles war perfekt, die Investitionen gegengerechnet, bis…“

Mond fiel ihr ins Wort. „Bis der Poltergeist auftauchte und die Bombe ihren Lauf nahm und es mehrere schreckliche Tote gab und niemand mehr in der Siedlung neben einem alten Nazi-Bahnhof…“

„Ja, das war das Ende. Mit Schrecken. Aber damit begann für uns ein Schrecken ohne Ende.“

Mond sah sie an. „Ich kann verstehen, dass das eine schwere Zeit war. Für Sie und ihren Mann. Aber ich habe damit nichts mehr zu tun, und wir haben den Kaufvertrag rechtskräftig rückgängig gemacht…“

„Wie alle…“ seufzte die Dame und starrte auf den Boden.

„Gehen Sie jetzt bitte?“, fragte Mond.

Nun aber fasste sie ihn am Arm. „Ich bin nicht den ganzen Weg gekommen, um sie zu beschimpfen. Sie müssen mir helfen. Helfen Sie mir. Bitte!“ schrie die Frau unvermittelt und der Klang ihrer Stimme wurde traurig. Jetzt nahm sie ihren Hut ab und legte ihn auf die Kommode neben den leuchtenden Rosenstrauß.

Platinblondes, langes Haar fiel ihr über die Schultern. Sie nahm eine Rose aus der Vase und roch daran. Dann schaute sie Mond direkt in die Augen.

„Mein Mann ist weg. Er ist spurlos verschwunden! Nach 20 Jahren Ehe. Einfach so!“

„Ja, aber was habe ich damit…“, wollte Mond erwidern, doch sie fiel ihm wieder ins Wort.

„Sie sind doch jetzt Detektiv? Oder nicht? Sie müssen ihn suchen. Und finden. Ich beauftrage Sie. Als Detektiv!“

Mond stutzte. Das Wort hatte er in Zusammenhang mit seiner Person lange nicht mehr gehört, seit er bei seinem Einzug neben der Haustür die Klingel PETER MOND, PRIVATDETEKTIV hatte einbauen lassen, mit dem Läuten des dicken Pitters, das seine Tochter Melody damals so liebte.  Ja damals, als er glaubte, nach dem Journalismus eine neue Karriere starten zu können. Ebenso investigativ und immer auf der Jagd nach heißen Spuren und Geschichten. Und doch merkte er schnell, ja viel zu schnell, dass Detektive eigentlich nur eine Erfindung des Fernsehens waren und dass sie im wirklichen Leben eigentlich kaum jemand brauchte.

Immerhin: Die Klingel funktionierte noch.

„Ich bin kein Privatdetektiv. Das war nur mal… eine Idee“, sagte Mond und deutete wieder auf die offene Tür. „Das war Quatsch. Ich bin jetzt Privat… Privatier.“

Mond merkte, dass er plötzlich tief enttäuscht war. Von sich selbst. Er hatte aufgegeben. Er hatte seine Träume verraten. Mit einem Seufzer kam er wieder zu sich und überspielte seine Gefühle.

„Wie gesagt: Das war Quatsch. Zum letzten Mal: Gehen Sie jetzt. Bitte!“

Beatrice Leonhard nickte traurig. Sie nahm ihren Hut von der Kommode, ging schweigend an ihm vorbei und blieb dann im Türrahmen stehen.

„Gelbe Rosen. Die mochte mein Mann am liebsten. Diese hier nehme ich mit“, sagte sie, zupfte eine Blume aus dem Strauß und ging die Freitreppe hinunter.

Als Mond gerade die Tür schließen wollte, drehte sie sich auf dem Weg zum schmiedeeisernen Tor noch einmal um.

„Ich dachte, Sie hätten noch Mumm in den Knochen. Aber der Reichtum hat Sie träge gemacht, Mond. Wie alle. Ich weiß, wovon ich rede. Wir waren auch so. Reich, träge und krankhaft egozentrisch. Schade.“

Mond sah ihr nach. Wie sie das surrende Tor öffnete, es hinter sich schloss und sich dann noch einmal über die Klingel beugte. Er sah nicht, wie sie mit dem Daumen sorgfältig den Staub und Schmutz von dem Messingplättchen strich und so den Namen PETER MOND, PRIVATDEKTIV zum Glänzen brachte. Dann drückte sie noch einmal mit Nachdruck auf die Klingel und verschwand.

Mond, noch im Foyer, hörte wieder das durchdringende Läuten des dicken Pitters. Immer wieder hallte der Gong durch das Haus, während er deprimiert ins Arbeitszimmer ging und sich an seinen blitzblanken Schreibtisch setzte, der wie ein Ausstellungsstück aussah.

Juana, die Haushälterin, hatte alle Briefe und ausgedruckte E-Mails mit Einladungen zu Benefiz-Partys, Ausstellungseröffnungen, Hoteleinweihungen und Medientreffs fein säuberlich auf einen Stapel gelegt. Davor lag ein goldener Brieföffner, daneben eine Magnumflasche Veuve Clicquot und daran eine Einladung für die exklusive Präsentation des neuen Rolls-Royce Black Badge.

„Juana?“ schrie Mond gegen den Gong an. „Schatzi? Natja?“ Wütend griff sich Mond den Packen Einladungen und warf ihn in den leeren Mülleimer neben dem Schreibtisch.

Endlich hörte das Klingeln auf.

Weiter mit Kapitel 3